Block 4

Wasserstoff – der Energieträger der Zukunft

Im Rahmen des vierten Blocks unserer Webinar-Reihe Wasserstoff – der Energieträger der Zukunft vom 14. April 2021 gab es spannende Beiträge aus der Energiewirtschaft, an die sich rege Diskussionen anschlossen. Der vierte Block stand unter dem Titel: „Grüner und Blauer Wasserstoff – Farbenlehre“.

 

Zu Beginn des Webinars machte Eric Heymann, Analyst Branchen und Ressourcen, Deutsche Bank AG, deutlich, dass grüner Wasserstoff nur dann einen nennenswerten Beitrag zu einer klimaverträglichen Energieversorgung leisten könne, wenn er (1) in großen Mengen, (2) kostengünstig und (3) CO₂-arm erzeugt werden könne. Da die Nutzung von (grünem) Wasserstoff als Energieträger auf absehbare Zeit nicht wirtschaftlich sei, werde vorerst eine Form von Subventionierung notwendig sein. Cornelia Müller-Pagel, Leiterin Grüne Gase, VNG AG, stellte das Projekt „Energiepark Bad Lauchstädt“ vor. Der Energiepark bilde in einem Unternehmensverbund alle Wertschöpfungsstufen – von der Wasserstofferzeugung, über die Speicherung und den Transport bis zu den Nutzern – ab und gebe Antworten auf die Herausforderungen der Energiewende und des Strukturwechsels. Die Errichtung des Windparks, der Elektrolyse und der H2-Leitung seien hier in der Phase 2.1 geplant, welche Mitte des Jahres 2021 starten solle. Im Rahmen des vom BMWi initiierten Förderprogramms „Reallabore der Energiewende“ sei hier in Kürze mit einer Bescheidung zu rechnen. Dr. Jochen Weise, Senior Adviser, Allianz Capital Partners GmbH, wies darauf hin, dass die Nachfrage nach Wasserstoff hauptsächlich von einem umfassenden politischen Unterstützungsrahmen und von der Wettbewerbsposition des Wasserstoffs gegenüber anderen kohlenstoffarmen Lösungen in den wichtigen Nachfragesektoren wie Industrie, Verkehr, Gebäude, Strom und Wärme abhänge. In den nächsten zehn Jahren sei es erforderlich, mehr als 600 Mrd. EUR in die Produktion von grünem Wasserstoff zu investieren. Timo Bollerhey, Mitglied der Task Force H2Global, gab einen Ausblick auf die Finalisierung und die aktive Einbindung der Wirtschaft durch die Fachkommission H2Gloabl. Dabei erläuterte er u.a. das HINT.CO-Modell, welches als H2 Market Maker fungieren und insgesamt die Preisdifferenz analog zum CfD-Modell ausgleichen soll. Florian Nigbur, Lehrstuhl Energietechnik, Universität Duisburg-Essen, stellte den Nutzen von Ammoniak dar, der neben Wasserstoff ebenfalls als Energieträger denkbar sei. Im Vergleich zu Wasserstoff könnten sich beim Einsatz von Ammoniak Effizienz- und Wirtschaftlichkeitsvorteile ergeben, so Herr Nigbur. Dieser Vorteil werde durch lange Transportdistanzen verstärkt. Ein weiterer Vorteil ergebe sich durch die einfache und verlustfreie Speicherung von Ammoniak in beliebigen Mengen. Zur Wiederverstromung sei es dann möglich, bekannte modifizierte Technologien zu verwenden.

Aufzeichnung Folien der Redner Q&A